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Aktualisiert am 29.02.2024

Stirnhöhlenentzündung

Lesedauer: 6 Minuten

Stirnhöhlenentzündung: Ursachen - Symptome - Therapie

Die Stirnhöhlenentzündung – auch Sinusitis frontalis genannt – ist eine seltenere Form der Nasennebenhöhlenentzündung. Sie kann akut oder chronisch auftreten und mit einer Schleimhautentzündung einer oder beider Stirnhöhlen einhergehen. Typisches Symptom für die akute Stirnhöhlenentzündung ist ein pulsierender, stechender Kopfschmerz direkt hinter der Stirn.


Ursachen – Was steckt hinter einer Stirnhöhlenentzündung?

Klassische Auslöser einer Stirnhöhlenentzündung sind meist Infektionserreger im Rahmen einer Erkältungskrankheit. Hierbei spielen Viren zwar die größte Rolle, allerdings können gelegentlich auch Bakterien dahinterstecken. Bei ständig wiederkehrenden Entzündungen muss man zudem in Betracht ziehen, dass eventuell auch die anatomischen Verhältnisse eine Stirnhöhlenentzündung zusätzlich begünstigen können.

Ursachen der akuten Stirnhöhlenentzündung 

In der Regel entwickelt sich eine akute Sinusitis frontalis aus einer Entzündung der Nasenschleimhaut im Rahmen eines Schnupfens, und zwar auf folgende Weise:

  • Die bei einer Erkältung stärker durchbluteten Nasenschleimhäute schwellen an und bilden vermehrt zähes Sekret, um die meist viralen Krankheitserreger (Respiratory-Syncytial-, Rhino-, Adeno-, Corona-Viren, etc.) schnellstmöglich wieder loszuwerden.
  • Durch die Schwellung der Nase kann der zähflüssige Schleim allerdings irgendwann nicht mehr richtig aus ihr abfließen.
  • Die unmittelbaren Folgen sind dann nicht nur eine behinderte Nasenatmung, sondern auch eine falsche Belüftung der angrenzenden Nasennebenhöhlen mit Sekretstau.
  • Das sich aufstauende Nasensekret kann wiederum dazu führen, dass sich nun zunehmend auch die Schleimhäute der Stirnhöhlen entzünden, anschwellen und so einen idealen Nährboden für weitere Erreger bieten.

Ursachen der chronischen Stirnhöhlenentzündung

Unsere Nase und die Nasennebenhöhlen bestehen aus einem komplexen Gangsystem mit sehr großen individuellen Unterschieden. So mag es auch nicht verwundern, dass bei einigen Menschen die Belüftung oder der Abfluss des Nasensekrets auch mal infolge einer besonderen Anatomie erschwert sein kann und sich die Erreger dadurch in manchen Bereichen leichter ansammeln und vermehren können.

Anatomische Besonderheiten, die u.a. eine chronische Stirnhöhlenentzündung stärker begünstigen können, sind z.B.:

  • eine verkrümmte Nasenscheidewand
  • verengte Nasennebenhöhlengänge
  • vergrößerte Nasenmuscheln
  • Nasenpolypen

Weitere Ursachen

Außer den zuvor genannten häufigsten Auslösern und Risikofaktoren können noch weitere Umstände ursächlich für eine Sinusitis frontalis sein. So können beispielsweise im Wasser befindliche Krankheitserreger (meist Bakterien - Glossar) über die Nase in die Nebenhöhlen gelangen und dort eine Entzündung in Form einer „Badesinusitis“ verursachen.

Eine andere Möglichkeit ist, dass Bakterien aus dem Zahnbereich in den Oberkiefer eindringen und sich entlang der Gänge weiter bis zu den Stirnhöhlen ausbreiten. Zudem kann ein allergischer Schnupfen oder ein geschwächtes Immunsystem dafür sorgen, dass die ständig geschwollenen, entzündeten Nasenschleimhäute in eine Nebenhöhlenentzündung münden.

Deutlich seltenere Ursachen für eine Stirnhöhlenentzündung sind dagegen starke Druckschwankungen, wie sie beim Fliegen oder beim Tauchen auftreten können.

Aus akut kann auch mal chronisch werden…

Um zu vermeiden, dass aus einer akuten Stirnhöhlenentzündung eine chronische Verlaufsform wird, sollte man darauf achten, eine Sinusitis immer vollständig auszukurieren. Neben den bereits erwähnten anatomischen Besonderheiten sind nämlich insbesondere kurz hintereinander auftretende Nebenhöhlenentzündungen oft Auslöser für einen Wechsel von der akuten zur chronischen Variante.

Da hinter einer chronischen Stirnhöhlenentzündung allerdings auch mal andere, ggf. schwerwiegendere Ursachen stecken können, sollte grundsätzlich jeder Verdacht von einem HNO-Arzt abgeklärt werden.


Symptome: Was sind typische Beschwerden einer akuten Stirnhöhlenentzündung?

Eine akute Stirnhöhlenentzündung kann sich innerhalb sehr kurzer Zeit entwickeln und mit folgenden charakteristischen Symptomen einhergehen:

  • pulsierende, stechende oder bohrende Schmerzen direkt hinter der betroffenen Stirnseite, z. T. auch rund um das angrenzende Auge
  • Kopfschmerzen, die sich beim nach vorne Bücken, beim Niesen oder Husten deutlich verstärken
  • berührungs-, druck- und klopfempfindlicher Stirnbereich
  • verstopfte Nase, heftiger Begleitschnupfen – ggf. mit Entwicklung eines gelblich-grünen Nasensekrets als Hinweis auf eine eitrige(bakterielle) Sinusitis
  • beeinträchtigter Geruchssinn
  • Schmerzen beim Kauen

 

Hinzu kommen nicht selten weitere Erkältungssymptome wie Hals- und Ohrenschmerzen, Husten und sogar Fieber. Betroffene fühlen sich zudem oft schlapp und abgeschlagen. Typischerweise halten die Beschwerden bei einer akuten Stirnhöhlenentzündung etwa 7 bis 14 Tage an.

Chronische Stirnhöhlenentzündung zeigt mildere Symptome

Von einer chronischen Sinusitis spricht man, wenn die Erkrankung durchgehend länger als zwölf Wochen anhält oder häufiger als viermal pro Jahr auftritt. Im Vergleich zu anderen chronischen Nasennebenhöhlenentzündungen tritt die chronische Stirnhöhlenentzündung jedoch deutlich seltener auf.

Die Symptome einer chronischen Stirnhöhlenentzündung ähneln zwar den Beschwerden der akuten Verlaufsform, sind aber insgesamt schwächer ausgeprägt. So treten z.B. die für die akute Sinusitis frontalis charakteristischen Stirnschmerzen bei der chronischen Stirnhöhlenentzündung in der Regel weniger stark bis gar nicht auf. Meist werden sie eher als regelmäßig auftretende, dumpfe Spannungskopfschmerzen beschrieben. Manche Betroffene beklagen auch eine andauernde vermehrte Schleimbildung begleitet von Riech- und Geschmacksstörungen sowie wiederkehrende Abgeschlagenheit.

Mögliche Komplikationen einer Stirnhöhlenentzündung

Schwerwiegende Komplikationen sind bei einer Stirnhöhlenentzündung zwar möglich, allerdings eher selten der Fall. Zu ihnen gehören u.a.:

  • Abszessbildung im Bereich des Oberlids
  • eitrige Entzündung der Augenhöhle
  • Hirnhautentzündung
  • Hirnabszess

Im Zweifel immer in die Klinik

Bei ungewöhnlichen Beschwerden, wie plötzlich eintretende stärkere Kopfschmerzen, Lichtempfindlichkeit, starke Müdigkeit und Reizbarkeit sowie gerötete und geschwollene Augenlider, sollte schnellstmöglich ein Facharzt oder direkt eine Klinik aufgesucht werden.


Therapie: Was tun bei einer Stirnhöhlenentzündung?

Die Behandlung der Stirnhöhlenentzündung unterscheidet sich prinzipiell kaum von der anderer Nasennebenhöhlenentzündungen. Unterscheiden muss man lediglich auch hier, ob es sich um eine akute oder bereits um eine chronische Entzündung handelt.

Behandlung der akuten Stirnhöhlenentzündung

Oberstes Ziel ist es, zunächst einmal dafür zu sorgen, dass der zähflüssige Schleim so schnell wie möglich richtig abfließt, damit Nase und Nebenhöhlen wieder ausreichend belüftet werden. Hierfür werden folgende Maßnahmen empfohlen:

Nasenspray

Anwendung abschwellender Nasentropfen oder Nasensprays (nicht länger als eine Woche!)

Sinupret Packungsabbildung

Unterstützender Einsatz von schleimlösenden, sekretfördernden Mitteln bzw. von pflanzlichen Kombinationspräparaten (z.B. Sinupret® eXtract )

Wasser einschenken

Ausreichend Trinken, um den Schleim besser zu lösen (am besten etwa 2 bis 3 Liter Wasser/Tee am Tag)

Schmerzmittel in der Hand

Ggf. ergänzend entzündungshemmende Schmerzmittel wie z.B. Ibuprofen

Wärmende Rotlichtlampe

Wärmende Rotlichtlampe

Dampf inhalieren

Dampfinhalationen

Schlafende Frau

Mit erhöhtem Kopfteil schlafen – das ermöglicht ein besseres Abfließen des Schleims

Antibiotika Dokument

Bei einer bakteriellen Infektion der Stirnhöhlen ggf. zusätzliche Einnahme eines ärztlich verordneten Antibiotikums

Wenn konservative Maßnahmen nicht ausreichend helfen

Sollte es trotz o. g. Maßnahmen nach etwa 10 bis 14 Tagen zu keiner deutlichen Besserung der Beschwerden kommen, stehen dem HNO-Arzt noch weitere Therapiemöglichkeiten zur Verfügung. Dazu gehören:

  • Hohe Einlage – Bei dieser Methode schiebt der HNO-Arzt einen mit abschwellenden Nasentropfen getränkten Wattetupfer für 10 Minuten in den mittleren Nasengang, welcher direkt mit der Stirnhöhle in Verbindung steht. Es kommt zum gezielten Abschwellen der Schleimhaut, einem schnelleren Abfließen des Sekrets und so auch zu einer besseren Belüftung der Stirnhöhlen.
  • Punktion der betroffenen Stirnhöhle – Hierfür wird gezielt eine Nadel in die Stirnhöhle gestochen und so der festsitzende Schleim bzw. Eiter zum Abfließen gebracht. Anschließend wird mit einer Antibiotika-Lösung gespült.
  • Beck Bohrung: Deutlich seltener wird dagegen die Stirnhöhle mit einem Bohrer geöffnet – Bei diesem Verfahren werden ebenfalls Sekret und Eiter abgesaugt sowie anschließend mit einem Antibiotikum gespült.

Behandlung einer chronischen Stirnhöhlenentzündung

Auch bei der chronischen Stirnhöhlenentzündung lautet das Motto zunächst: konservative Behandlung vor invasiven (in den Körper eindringenden) Maßnahmen. Erst wenn diese Schritte nicht fruchten, kann es eventuell erforderlich sein, chirurgisch vorzugehen.

Je nach Ursache, kann der HNO-Arzt dann über die Nase z.B. störende Nasenpolypen entfernen, zu enge Verbindungsgänge zwischen Stirn- und Nasenhöhle vergrößern oder auch mal eine krumme Nasenscheidewand begradigen.

Wird dagegen ein allergisches Geschehen als Auslöser der chronischen Stirnhöhlenentzündung vermutet, gilt wiederum ein anderes Vorgehen. Neben der Vermeidung des potenziellen Allergens kommen alternativ anti-allergische Medikamente oder auch die spezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung), eine Art Allergieimpfung in Frage.


Vorbeugung: Wie lässt sich die Stirnhöhlenentzündung vermeiden?

Da die häufigsten Auslöser für eine Stirnhöhlenentzündung Erkältungsviren sind, haben in der feucht-kalten Jahreszeit hauptsächlich immunstärkende Allgemeinmaßnahmen einen hohen Stellenwert bei der Vorbeugung dieser Erkrankung.

Unterstützen Sie Ihre körpereigenen Abwehrkräfte deshalb durch ein gesundheitsförderndes Verhalten, indem Sie z.B.

  • über den Tag verteilt ausreichend viel trinken
  • für genügend Ruhe und Schlaf sorgen
  • Stress vermeiden
  • regelmäßig an der frischen Luft spazieren gehen
  • auf eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung achten
  • auf bestimmte Genussmittel wie Nikotin und Alkohol verzichten
  • ihren Körper durch Saunagänge und Wechselduschen stärken

Aus akut muss nicht chronisch werden…

Sollte es Sie dennoch erwischt haben, gilt zunächst einmal folgendes: Nehmen Sie eine akute Stirnhöhlenentzündung immer ernst! Neben der richtigen Behandlung zählt deshalb auch das vollständige Auskurieren der Erkrankung als oberstes Gebot – sonst droht womöglich noch ein chronischer oder schwererer Verlauf.

Deshalb hat man als Betroffener genau an dieser Stelle vieles selbst in der Hand. Neben den bereits zuvor benannten Therapiemaßnahmen bei akuter Stirnhöhlenentzündung können Sie den Genesungsprozess insbesondere mit Hilfe pflanzlicher Arzneimittel (z.B. Sinupret® eXtract) sinnvoll unterstützen.

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Autorin unseres Artikels
 
Dr. med. Sonia Trowe, Medizinjournalistin

Dr. med. Sonia Trowe
Medizinjournalistin

    Studium:
  • Medizinische Hochschule Hannover (MHH)
    Berufliche Stationen:
  • BG Klinikum Hamburg, iDerm, Dermatologische Gemeinschaftspraxis in Hamburg

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Medizinjournalistin

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Medizinjournalistin

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung

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Quellen

Akute Nasennebenhöhlenentzündung - mögliche Komplikationen (o. D.): Deutschen Berufsverband der Hals-Nasen-Ohrenärzte e.V. [online] https://www.hno-aerzte-im-netz.de/krankheiten/nasennebenhoehlenentzuendung-akute/moegliche-komplikationen.html [abgerufen am 25.11.2022]. | Mittel gegen akute Nasennebenhöhlenentzündung (2021): Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) [online] https://www.gesundheitsinformation.de/mittel-gegen-akute-nasennebenhoehlenentzuendung.html [abgerufen am 25.11.2022]. | Rhinosinusitis (S2k-Leitlinie) (2017): Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie (DGHNO-KHC) & Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM). AWMF-Registernr.: 017-049 und 053-012.

 

Bildnachweise

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