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Aktualisiert am 29.02.2024

Andauernde Erkältung

Lesedauer: 4 Minuten

Die Erkältung geht nicht weg - was ist da los?

Normalerweise ist man es ja gewohnt, dass eine Erkältung spätestens nach ein bis zwei Wochen ausgestanden ist. Statistisch betrachtet ist das auch in 90% der Fälle so. Aber es gibt eben auch die 10%, bei denen es länger dauert.

Die Ursache für eine derart hartnäckige Erkältung ist häufig einfach nur eine verzögerte Heilung - entweder weil das Immunsystem nicht auf der Höhe ist oder auch weil man sich im Alltag nicht 100%ig gesundheitsfördernd verhält, z.B. weiterraucht.

Dazu weiter unten mehr. Es kann aber auch sein, dass aus dem Schnupfen eine Nasennebenhöhlenentzündung geworden ist.


Ist es schon eine Nasennebenhöhlenentzündung?

Aber woran erkennt man, dass auch die Nebenhöhlen entzündet sind? Typische Symptome der Sinusitis, wie die Nasennebenhöhlenentzündung im Fachjargon heißt, sind:

  • dauerhaft verstopfte Nase;
  • Druckkopfschmerz, der beim Beugen zunimmt.

Dazu muss man sich bewusst machen, dass die paarig angelegten Nebenhöhlen (Kieferhöhlen, Siebbeinhöhlen, Stirnhöhlen) direkt mit dem Nasenraum verbunden sind. Eine Entzündung der Nasenschleimhaut kann also relativ leicht auf die Nasennebenhöhlen übergehen. Der Sekretstau in der Nase führt dann dazu, dass sich auch die Schleimhäute der Nasennebenhöhlen entzünden und anschwellen.

Was dabei wichtig ist:

Die Gefahr des Übergreifens eines harmlosen Erkältungsschnupfens auf die Nasennebenhöhlen steigt mit der Krankheitsdauer.

Eine akute Nasennebenhöhlenentzündung hat leider die Tendenz, bei unzureichender Behandlung  zu einer chronischen Sinusitis zu werden.

Deshalb ist es bereits bei ersten Anzeichen einer Sinusitis ratsam, den Arzt aufzusuchen, um adäquate Gegenmaßnahmen zu ergreifen. So gibt es sehr wirkungsvolle pflanzliche Medikamente, die nicht nur die Beschwerden lindern, sondern auch dem Krankheitsgeschehen der Nasennebenhöhlenentzündung entgegenwirken (Nasennebenhöhlenentzündung was tun?). Außerdem ist es ratsam, einer längeren Erkältungsdauer von vornherein vorzubeugen.


Welche Faktoren begünstigen eine verlängerte Erkältungsdauer?

Wenn eine Erkältung länger als zwei Wochen dauert, sind drei Dinge entscheidend:

  1. dass Sie Faktoren abstellen, die einen längeren Krankheitsverlauf begünstigen.
  2. dass Sie geeignete Maßnahmen ergreifen, um die Heilung zu fördern und möglichst schnell wieder gesund zu werden.
  3. dass Sie rechtzeitig zum Arzt gehen und abklären lassen, ob es sich vielleicht um eine andere, potenziell gefährlichere Erkrankung handelt.

Es scheint mittlerweile vermehrt zu besonders hartnäckigen Erkältungen zu kommen. Warum das so ist, muss erst noch abschließend geklärt werden. Fest steht, dass es eine ganze Reihe an Faktoren gibt, die eine verlängerte Erkältungsdauer begünstigen können.

Die Umwelt

Wetter und Klima gehören dazu. Milde und nasse Winter werden für ein verschärftes Erkältungsgeschehen verantwortlich gemacht. Möglicherweise haben auch Schadstoffe in der Luft einen Verstärkereffekt, indem sie die Schleimhäute in den Atemwegen zusätzlich reizen. Das könnte ebenso auf andere Quellen einer ständigen, z.B. allergischen Schleimhautbelastung zutreffen, wie etwa Hausstaubmilben oder Schimmel in der Wohnung.

Die Erreger

Zwar zählen die Erkältungsviren grundsätzlich zu den banalen Keimen, die keine ernsthaften Schäden verursachen. Mancher Virustyp kann aber ein bisschen aggressiver auftreten als andere. Zudem wird beobachtet, dass sich Viren ständig verändern und an neue Situationen anpassen können. Mithilfe von Mutationen schlagen sie der körpereigenen Immunabwehr leichter ein Schnäppchen, zumindest vorläufig. So gesehen haben sich die Erkältungsviren schon ganz gut an ihren menschlichen Wirtsorganismus angepasst. Neben der Vielzahl an verschiedenen Virusarten ist das ein Grund für ihre starke Verbreitung in menschlichen (und tierischen) Populationen.

Es kann übrigens auch sein, dass eine vermeintlich dauerhafte Erkältung in Wirklichkeit das Ergebnis einer wiederholten Ansteckung ist. Gerade bei Schnupfen und Rhinosinusitis ist das möglich. Da es eine so große Zahl an unterschiedlichen Erkältungserregern mit teilweise vielen verschiedenen Subtypen gibt, kann es auch schnell zu einer erneuten Infektion kommen. Selbst wenn Sie also gegen die bisherigen Erreger Ihrer Erkältungen immun geworden sein sollten: Es gibt noch Hunderte andere, die Ihr Abwehrsystem noch nicht kennt.

Die körperliche Verfassung

Bei Säuglingen und Menschen im höheren Alter ist die Immunabwehr noch nicht oder nicht mehr so stark ausgeprägt wie in der Lebensspanne dazwischen. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Einflussfaktoren, die die Abwehrkraft schwächen, z.B.:

  • Stress
  • seelische Belastung
  • chronische Erkrankungen wie Diabetes, Asthma, COPD oder Herzkrankheiten;
  • Einnahme von Medikamenten, die das Immunsystem schwächen (z.B. bei Rheuma, Multipler Sklerose oder anderen Autoimmunerkrankungen).

Bei einem geschwächten Immunsystem haben die Viren (Glossar) leichteres Spiel, sich massenhaft zu vermehren und auszubreiten. Dadurch kann es einerseits zu stärkeren Beschwerden kommen, andererseits ist die geschwächte Körperabwehr länger damit beschäftigt, die Virenplage einzudämmen und ihr schließlich den Garaus zu machen.

Das eigene Verhalten

Bei einer Erkältung sind die typischen Beschwerden wie Halsschmerzen, Schnupfen sowie Husten und Heiserkeit zwar lästig. Das Krankheitsgefühl ist aber häufig nicht stark ausgeprägt. Erst recht dann, wenn das Geschehen vermeintlich schon wieder am Abflauen ist. Wer aber einfach weiter macht, als sei er gesund, riskiert nicht nur eine Verschleppung der Erkältung, sondern eventuell sogar einen komplizierten Verlauf mit Folgeschäden.

Berufs- und Freizeitstress, Schlafmangel und ungesundes Konsumieren (Alkohol und Nikotin), aber auch Sport schwächen jetzt Ihre Abwehr besonders und spielen den Erregern in die Hände. Gönnen Sie Ihrem Körper eine Pause zum Schonen, Erholen und Genesen.


Welche Warnzeichen sind bei Dauer-Erkältung noch zu beachten?

Eine Erkältung, die einfach nicht verschwinden will oder bei der die Beschwerden mit der Zeit sogar zunehmen, kann natürlich auch andere Ursachen haben - zum Beispiel, dass es sich um einen komplizierteren Infekt handelt. Woran erkennt man das?

Erreichen die Erreger die unteren Atemwege, kommt es zur akuten Bronchitis. Ein starker bis quälender Husten mit zähem Auswurf und Schmerzen hinter dem Brustbein zählen zu den Leitsymptomen. Grippeähnliche Beschwerden können die Abgrenzung von einer Influenza erschweren. Der Arztbesuch ist angesagt.

Husten und Heiserkeit können auch die Symptome einer Lungenentzündung (Pneumonie) sein, die eine sofortige ärztliche Betreuung erfordert. Andere Erkrankungen, beispielsweise ein Asthma bronchiale, kommen ebenfalls in Frage.

Eine echte Grippe wird von Influenzaviren verursacht und setzt meistens sofort mit heftigen Beschwerden ein. Neben Erkältungssymptomen dominieren häufig hohes Fieber sowie Kopf- und Gliederschmerzen.


Fazit

Suchen Sie einen Arzt auf, wenn sich Ihr Allgemeinzustand verschlechtert. Das gilt auch, wenn Fieber, blutiger Husten oder andere Besonderheiten auftreten. Und wenn die Erkältung partout nicht enden will.

Autorin unseres Artikels
 
Dr. med. Sonia Trowe, Medizinjournalistin

Dr. med. Sonia Trowe
Medizinjournalistin

    Studium:
  • Medizinische Hochschule Hannover (MHH)
    Berufliche Stationen:
  • BG Klinikum Hamburg, iDerm, Dermatologische Gemeinschaftspraxis in Hamburg

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Medizinjournalistin

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Medizinjournalistin

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung

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